Als mich das Team der Fachzeitschrift „Arbeitsschutz - aber sicher“ fragte, ob ich sie einen Tag auf der A+A in Düsseldorf begleiten wolle, habe ich spontan zugesagt. Seit 2001 im Bausektor unterwegs, bot sich mir so erstmals die Gelegenheit, Hersteller kennenzulernen, deren Fokus auf der Arbeitssicherheit liegt. Ich erlebte einen hoch interessanten Tag mit spannenden Menschen und innovativen Produkten. Meine Eindrücke habe ich in einigen "Besuchsberichten" zusammengefasst. WICHTIG: Meine Auslagen hat der SZwei Verlag getragen, der auch die Besuchstermine vereinbart hat. Ich habe von keinem Hersteller Sach- oder Geldzuwendungen bekommen, damit ich über ihn berichte. Auf meinen Beitrag wurde von keiner Seite aus Einfluss genommen. Und jetzt geht es zu Petzl.

 

Am ersten Messetag um 11.00 Uhr war schon fast kein Raufkommen mehr auf den Petzl-Stand. Ich habe die Vermutung, dass einige Besucher - oder soll ich sagen „Fans der Marke“ - ganz gezielt hier ihren Messerundgang begonnen haben. Mit 40 Mann Standbesatzung wird Petzl dem Wunsch direkter Ansprache und Gedankenaustausch gerecht. Dennis Oezkol, Sales Manager Petzl Professional und selbst ehemaliger Industriekletterer, empfangt uns zum Gespräch auf dem knallvollen Stand und sichert uns ein paar Plätze.

 

Ganz klar, der industrielle Bereich profitiert von der allgemeinen Bekanntheit der Marke im Bergsport-Sektor. Die Ursprünge des Unternehmens, das zu meiner Überraschung seine Wurzeln in Frankreich hat, liegen in der Höhlenforschung. Im Sportbereich ist Petzl, nach eigenen Angaben, Marktführer, der zudem bei Abseilgeräten den Stand der Technik definiert. „Wenn es auch eine Reihe von Überschneidungen im Sortiment gibt, so kann man doch die beiden Bereiche „Industrie“ und „Bergsport“ nicht pauschal vergleichen“, merkt Oezkol an. Anders als Sporthelme, deren Hauptfunktion der Schutz vor Steinschlag ist, verfügen die Industrieschutzhelme in der Regel über weitergehende Ausstattungsmerkmale, wie den Schutz gegen elektrische Gefährdung. Generell sind die Anforderungen an die Ausrüstung im industriellen Umfeld sehr hoch. Und Petzl zählt sich selbst zu den wenigen Anbietern, die ganz vorne mitspielen. Um die eigenen, hohen Standards für alle zu etablieren, engagiert sich Petzl auch im europäischen Normenausschuss.

 

Neben der Sicherheit ist der Tragekomfort ein Gebiet, auf dem man stetig forscht und auch das Design der Helme wird immer wichtiger. Gerade für die jungen Nutzer ist gutes Design ein wichtiger Aspekt bei der Akzeptanz von Schutzausrüstung, die lebenswichtig sein kann. „Sieht man mit dem Helm auf dem Kopf aus wie Calimero, werden wir ihn nicht verkaufen“, meint dazu Dennis Oezkol im Gespräch. Vielen Anregungen bekommt das Unternehmen direkt von den Nutzern. Das ist wichtig, denn in diesem Markt unterscheiden sich die Produkte im Markt nur im Detail. Diese Nuancen entscheiden aber über Erfolg oder Misserfolg eines Produktes. Wenn der Andrang am Messestand die Messlatte für Austausch mit dem Nutzer wäre, dann können wir in Zukunft noch einige Innovationen von Petzl erwarten.

 

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